Über den Autor

Dr. med. Ole Jung, M.D.

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Sektion für Regenerative Orofaziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20251 Hamburg
Germany
040 741054001
ol.jung@uke.de

Vita

Studium
  • 06/2007–03/2008 Forschungspraktikum Onkologie & Krankenpflegepraktikum Rush University Medical Center, Chicago, USA; Christliches Reha-Haus Bremen
  • 03/2008–09/2012 Humanmedizin an der Privaten Universität Witten/Herdecke; Washington State University, Pullman, USA; University of Idaho, Moscow, USA; Harvard Medical School, Cambridge, USA; Gables Surgery London, UK; Universität Jagiellonski, Krakau, Polen; Universität Basel, Schweiz
  • 10/2012–11/2014 Humanmedizin an der Universität Hamburg; Harvard Medical School, Cambridge, USA; Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, USA;
  • Staatsexamen November 2014

Beruflicher Werdegang

  • 04/2008–10/2012 Wissenschaftlicher studentischer Mitarbeiter, Institut für Ethik und Kommunikation im Gesundheitswesen, Universität Witten/Herdecke
  • 6/2013–heute Wissenschaftlicher Mitarbeiter (seit 06/2013) / Assistenzarzt (seit 01/2015), Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    -Praktische Tätigkeit: Stationäre Patientenversorgung, OP-Assistenz
    -Forschung: Projektorganisation mit tlw. Leitungsfunktion (BMBF FKZ 03162006B, ZIM KF3259804CS4, ZIM KF3259805KJ4), Durchführung experimenteller Versuche, Antragsstellungen (ZIM, BMBF, AO)

Wissenschaftlicher Werdegang

  • 06/2012–06/2016 Promotion (Dr. med.) mit der Note „summa cum laude“ an der Universität Hamburg; Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Smeets an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Thema: „Optimierung der Zytokompatibilitätsanalyse von Biomaterialien auf ,Magnesiumbasis und Entwicklung von plasmaanodisierten Magnesium-Implantatwerkstoffen“
  • seit 10/15 Promotion (Dr. rer. biol. hum.) an der Universität Hamburg; Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Smeets an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Thema: „Erweiterung und Standardisierung eines in vitro-Protokolls für die Prädiktion des in vivo-Verhaltens beschichteter und plasmaanodisiert beschichteter Magnesiumwerkstoffe: Erweiterung des bestehenden optimierten Protokolls und vergleichende in vivo-Tierversuche am Kaninchen“
  • seit 06/2012 Forschung zu neuen Implantatwerkstoffen, Beschichtungen, Tissue Engineering, Optimierung Zyto- und Biokompatibilitätsanalysen gemäß DIN ISO 10993, Stammzellen

 

Co-Autoren

C. Stolzer, D. Grubeanu, J. Güth, A. Kopp, R. Smeets

Minimierung der Strahlenreflektion von Scanbodies durch Keramisierung in der Implantologie : eine In-vitro-Studie

Thema

Zielstellung

Implantate, Brücken und Stegkonstruktionen können in der Implantologie durch handelsübliche Scanner digital erfasst und geplant werden. Hierfür werden Laboranaloge und Scankörper zur Erfassung verwendet (Abb. 1a). Dabei zeigen, bedingt durch immer höhere Auflösungen, Scankörper auf Kunststoffbasis oftmals eine fehlende Messgenauigkeit und Formtreue.

Scankörper auf Titanbasis können hingegen sehr genau gefertigt werden. Jedoch können hier Reflexionen des Messstrahls das Ergebnis verfälschen. Eine durch plasmaelektrolytische Oxidation (PEO) erzeugte Keramik aus Titandioxid verspricht dieses Problem zu lösen (ScanOX; Abb. 1b, c).

Im folgenden ersten Versuch werden neben technischen Aspekten ebenfalls klinisch wichtige Aspekte dieses Lösungsansatzes dargestellt.

Material und Methoden

Handelsübliche Scanbodies wurden mittels PEO weißlich keramisiert. Es wurde eine Oberflächenanalyse mittels REM/EDX sowie eine Profilometrie durchgeführt. Die keramische Schicht und die Scanbodies wurden gemäß DIN ISO 10993-5/-12 auf Zytokompatibilität überprüft (Abb. 2a). Dazu wurden L929-Fibroblasten direkt auf den Materialien kultiviert und in Live-Dead-Färbungen evaluiert (Abb. 3a). Weiterhin wurden Extrakte in Assays mit L929-Fibroblasten untersucht (Abb. 3b). Versuche zur Messgenauigkeit und Strahlenreflexion wurden mittels handelsüblicher Scanner (CARESTREAM, OMNICAM, TRIOS, TRUE DEF) durchgeführt (Abb. 2b).

Ergebnisse

Es konnte eine weißlich-matte geschlossene Keramikoberfläche mit minimalen Schichtdickenabweichungen generiert werden (Abb. 1c; Dicke: 15 µm). Die Schicht ist insgesamt leicht zu reinigen und sterilisierbar.

Sowohl die PEO-Schicht als auch die Basislegierung zeigten sich in den direkten Assays und in den Extraktionstests zytokompatibel (Abb. 3a, B). Die behandelten und unbehandelten Prüfmuster zeigten sich bezüglich der Zytokompatibilität gleichauf mit den Negativkontrollen. Die Positivkontrolle ist ein toxisches Referenzmaterial (RM-A) und die hierfür beobachteten toxischen Effekte zeigen die Validität der Assays an.

Die Schichthärte der Keramik zeigte sich Scratchtests ausreichend (Abb. 3d, e).

PEO-beschichtete Scankörper konnten ein vollständigeres Messergebnis an den Prüfkörpern erzielen und verbesserten die Scangeschwindigkeit. Durch die keramische Schicht kommt es insgesamt zu einer Verminderung von Artefakten und im Unterschied zu den unbehandelten Prüfmustern konnte keramisierte Scanbodies ohne Scanpuder gescannt werden (Abb. 3c).

Schlussfolgerung

Die durch Plasmaanodisation hergestellte weiße Keramikschicht kann die Reflexionsvorgänge minimieren. Die praktischen Abläufe werden vereinfacht. Die Schicht selber stellte sich in vitro ausreichend stabil und zeigte hinsichtlich Zytokompatibilität und Zelladhärenz von Fibroblasten keinerlei Unterschiede zur Titankontrolle.