Über den Autor

Dr. Dr. Anders Henningsen

Sektion für Regenerative Orofaziale Medizin, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Germany
a.henningsen@uke.de

Vita

Studium

  • 1998–2004 Studium der Humanmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Ärztliche Approbation
  • 2005 Promotion Humanmedizin
  • 2002–2006 Zweitstudium der Zahnmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Zahnärztliche Approbation
  • 2007 Promotion Zahnmedizin

 

Beruflicher Werdegang

  • 2006–2012 Assistenzarzt in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg
  • 2011 Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • 2011 Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie der DGMKG
  • 2012-2019 Oberarzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg
  • 2013–2018 Masterstudiengang FIM (Führung in der Medizin), Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Master of Arts (Leadership in the Medical Profession)
  • 2014 Zusatzbezeichnung Plastische Operationen
  • seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendor
  • 2019-2020 angestellter Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im MVZ Zahnhaus Papenburg GmbH
  • 08.06.2020 niedergelassener Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Praxis "ELBE MKG" in Hamburg Blankenese

Co-Autoren

C. Precht, O. Jung, C. Cacaci, R. Heuberger, O. Hanisch, O. Heinrich, H. Hanken, R. Smeets

Oberflächenaktivierung von rauen Titan- und Zirkoniumdioxidoberflächen durch UV-Licht und Kaltplasma in vitro

Thema

Einleitung

Die Oberflächenfotofunktionalisierung mit UV-Licht oder die Oberflächenaktivierung durch Kaltplasma sind sowohl auf Titan als auch auf Zirkoniumdioxid Erfolg versprechende Methoden zur Förderung der Interaktionen von Proteinen und Zellen mit der Implantatoberfläche auf molekularer Ebene. Ziel dieser Studie war ein Vergleich der Effekte von UV-Licht und Argon-Kaltplasma auf moderat rauen Titan- und Zirkoniumdioxidoberflächen in vitro.

Methoden

  • Sandgestrahlte und säuregeätzte Titanplättchen (Grad 4, Abb. 1a) oder sandgestrahlte Zirkoniumdioxidplättchen (Abb. 1b) wurden jeweils aufgeteilt in eine unbehandelte Kontrollgruppe und zwei Testgruppen, die entweder für zwölf Minuten mit UV-Licht (0,05 mW/cm2, λ = 360 nm und 2 mW/cm2,  λ = 250 nm) oder für zwölf Minuten mit Ar-Kaltplasma (24 W, -0,5 mbar) bestrahlt wurden
  • Bestimmung der Oberflächenstruktur über Elektronenmikroskopie (EVO MA 25, ZEISS) und der Rauigkeit (S neox; Sensofar)
  • Feststellung der Benetzbarkeit über dynamische Kontaktwinkelmessung (SURFTENS universal, OEG)
  • Bestimmung der Oberflächenchemie über Röntgen-Photoelektronenspektroskopie (XPS, Kratos Axis Nova, Kratos Analytical)

Ergebnisse

  • Bestrahlung mit UV-Licht und Ar-Kaltplasma führte zu keiner Änderung der Oberflächenrauigkeit oder der Oberflächenstruktur
  • UV-Licht und Ar-Kaltplasma erhöhten signifikant die Benetzbarkeit der Titan- und Zirkoniumdioxidoberflächen (P < 0,001, Abb. 2 und 3)
  • Durch Ar-Kaltplasma signifikant höhere Benetzbarkeit als durch UV-Licht (P < 0,001, Abb. 2) im Sinne einer Superhydrophilisierung auf Titan und Zirkoniumdioxid
  • Signifikante Reduktion von Kohlenstoffverbindungen durch UV-Licht und Ar-Kaltplasma auf Titan (P < 0,001, Abb. 4) und Zirkoniumdioxid (P < 0,002)
  • Ar-Kaltplasma signifikant effektiver bei Reduktion von Kohlenstoffverbindungen als UV-Licht auf Titan (P = 0,03) und Zirkoniumdioxid (P = 0,04)
  • Signifikante Zunahme der Oxidschicht auf Titan und Zirkoniumdioxid durch alle Verfahren (P = 0,01)

Schlussfolgerungen

Eine Oberflächenfunktionalisation durch UV-Licht oder Ar-Kaltplasma führt zu einer Superhydrophilisierung und signifikanten Reduktion von Kohlenstoffverbindungen auf Titan- und Zirkoniumdioxidoberflächen ohne signifikante Änderung der Oberflächenstruktur und Rauigkeit. Weitere Studien sind erforderlich, um zu zeigen, ob durch beide Verfahren auch eine schnellere und verbesserte Osseointegration ermöglicht wird.