Über den Autor

Dr. med. dent. Bernd J. Johnki

Hönersstiege 5
48249 Dülmen-Merfeld
Germany
02594 949491
doc_bjj@drjohnki.de
http://www.drjohnki.de

Vita

  • 1974-1977 Berufsausbildung Bayer AG in Leverkusen
  • 1979-1981 allgemeine Hochschulreife über zweiten Bildungsweg
  • 1982-1987 Studium der Zahnmedizin
  • 1987-1995 Assistent und angestellter Zahnarzt in freier Praxis
  • 1988-1995 Anwendungsberater (Professional Service) für 3M-Dentalprodukte
  • 1993-1995 Fachkaufmann für Marketing, IHK Münster
  • seit 1995 in eigener Praxis als Kassenzahnarzt niedergelassen, Tätigkeitsschwerpunkt: Implantologie (BdiZ) - www.DrJohnki.de
  • seit 1997 Publikation der Buchtitel: " ... zu teuer!" und ZMB (ZahnMedizinische Beratungsassistenz)
  • seit 2000 als freier Fachjournalist regelmäßig Veröffentlichungen

Übersicht der Publikationen unter www.extensive-DrJohnki.de

Saubere Zähne durch ein neuartiges automatisches 3-D-Reinigungsverfahren sind der Garant für den langfristigen entzündungsfreien Erfolg in der Implantologie

Thema

Einleitung

Wir haben uns der Herausforderung gestellt, ein Verfahren mit mehr Prozessqualität in der täglichen Mundhygiene zu entwickeln.

Problemstellung

Bis zum heutigen Tag wird mit gesunder Hand, Geduld, Zeit und klarem Verstand ein entsprechendes Handinstrument verwendet, wie mechanische oder elektrische Zahnbürste, Zahnstocher, Handstück einer Munddusche, AirFloss, Zahnseide oder Floss, Zahnzwischenraumbürstchen. Leider sieht die von Patientenhand alltäglich erreichte klinische Prozessqualität so aus, dass es sich nach Auslegung des § 22a SGB V sehr oft um zahnmedizinisch relevante Behinderte handeln könnte. In Hinblick auf den bereits bestehenden und sich dramatisch zuspitzenden Pflegenotstand in Seniorenheimen wird eine Notwendigkeit für eine automatisierte Zahn- und Mundpflege immer offensichtlicher! Auch gilt es, den Versorgungsauftrag in Bezug auf Karies- und/oder Parodontal- und/oder Periimplantitiserkrankungen sicherzustellen.

Ziel

Das entwickelte Verfahren beruht darauf, dass der orale Reinigungsprozess über ein Mundstück auf Knopfdruck selbstständig abläuft. Die gesteckten Arbeitsziele konnten durch technische Konzeptionen im Laufe von zehn Jahren Entwicklungsarbeit gelöst werden: a) das impulsartige Einbringen von wässriger Reinigungslösung in den Mundraum und b) das gezielte Benetzen der Zahnoberflächen als auch der umliegenden Schleimhaut (zervikales Saumepithel!). Das automatisierte, berührungslose, intraorale 3-D-Reinigungsverfahren unterscheidet sich methodisch, da die Problemstellung „Handling“ völlig ausgeblendet werden kann. Es steht offensichtlich ein bewusst notwendiger Paradigmenwechsel in Hinblick auf eine automatisierte Zahn- und Mundpflege für definierte Anwendergruppen unter dem Motto: „… von der Hand zum Automaten!“ an.

Die kombinierte Wirkung

  • vom gezielten Spritzen einer Reinigungslösung unter Hochdruck,
  • vom gezielten Aufprall von Reinigungspartikeln und
  • einer pharmakologischen Komponente

sollen den Wirkungsmechanismus des Verfahrens basierend auf der Aufprallenergie der Schwebeteilchen, die den Biofilm auf der Zahnoberfläche mechanisch aufreißen, sicherstellen.
Mittels der pharmakologischen Komponente und dem Trägermedium „Wasser“ werden vorhandene Speisereste als auch das bakterielle Debrid von der Zahnfläche gespült und via systemeigener Absaugung aus dem Mund transportiert. Aber erst die Abstimmung der Parameter Arbeitsdruck – Wassermenge – Abtransport – Impulsdauer sowie die Definition der Reinigungslösung führte zu den klinisch bereits gewonnenen Ergebnissen.

Methoden

Die Wirkungsweise einer handelsüblichen Munddusche, ob mit Kolben- oder Membranpumpe betrieben, kann als bekannt vorausgesetzt werden.
Die Micro-Burst Technologie ist propagiert durch die Markteinführung des Philips Sonicare „AirFloss“, eine Methode zur interdentalen Reinigung. Dabei soll das zielgerichtete explosionsartige Zerstäuben eines Luft-/Wasserimpulses in den Zahnzwischenraum im Sinne der Prozessqualität diesen reinigen. Auch bei dieser Methode hängt der klinische Erfolg mehr oder weniger von dem feinmotorischen Geschick in Hinblick auf das Handling mit dem Sonicare „AirFloss“-Gerät ab.

Ergebnisse

Ein automatisiertes, berührungsloses, intraorales 3-D-Reinigungsverfahren wird sich somit methodisch unterscheiden und die Problemstellung „Handling“ völlig ausblenden. Angelehnt an die Micro-Burst Technologie werden der Zahnzwischenraum und die übrigen Zahnflächen gereinigt.
Somit wird ein Paradigmenwechsel in Hinblick auf eine automatisierte Zahn- und Mundpflege für definierte Anwendergruppen deutlich. Das entwickelte automatisierte Verfahren zur Zahn- und Mundpflege sieht eine Kombination aus Micro-Burst Technologie und dem gezielten Spritzen einer Reinigungslösung unter Hochdruck vor. Durch das konstante Aussaugen des inneren Volumens des Mundstücks als auch des sich zwangsläufig ansammelnden Speichels innerhalb und außerhalb des Mundstücks ergibt sich ein „leerer Raum“ um die Zahnflächen eines Kiefers. Diese Leere innerhalb des Mundstücks lässt die Wasserstrahlimpulse stets ungehindert auf die Zahnoberfläche aufprallen. Somit ist die Lage des Körpers und/oder der Zustand der Schwerelosigkeit (Weltraum) unbedeutend. Die Anordnung von drei Düsenlinien stellt sicher, dass alle Zahnflächen und deren Anteil am umlaufenden Saumepithel, sowohl die Kauflächen als auch die vestibulären oralen Zahnflächen, jeweils nach dem Aussaugen der Wassermenge des zuvor applizierten Wasserstrahlimpulses ungehindert erreicht werden können. Die Sicherheit des Wassertransportes innerhalb des automatisierten Verfahrens ermöglicht eine effiziente Reinigung der Zahnoberfläche sogar im Liegen.

Diskussion und Kritik an den erreichten Behandlungszielen

Ausgehend von der empfohlenen Dosierung von 400 ml Chlorhexidindiglukonat in einer Konzentration von 0,02 % nach Prof. Klaus Lang zur chemischen Plaquekontrolle bei täglicher Anwendung im oralen Irrigator, konnte nach einer Pflegezeit von jeweils 60 Sekunden pro Kiefer, dreimal wöchentlich (Di., Do., Sa.) im Einzelversuch eine Fallbetrachtung durchgeführt werden. Zwar kann ein BOP-Index von „0“ gegenüber vorher „3“ bescheinigt werden, aber insgesamt führte die tägliche Anwendung von Reinigungslösung basierend auf 0,02 % CHX zu einem unzufriedenen ästhetischen Resultat mit einem weit erhöhten Index der Plaquebesiedelung. Zwar fiel dieser Sachverhalt dem Patient auf, doch sollte subjektiv betrachtet die Technikgläubigkeit, also das Verlassen auf eine Maschine, die es schon richtig richten wird, kritisch in Betracht gezogen werden!
Ein klinischer Eindruck aus Sicht eines Praktikers beim Vorliegen dieser Ergebnisse erlaubt aber die Fragestellung: „Warum ist die CHX-Wirkung bei dreimaliger Anwendung des automatisierten Reinigungsvorgangs pro Woche über vier Wochen schlechter als eine Eigenkomposition von Reinigungslösung (Wasser und handelsübliches Salz für Pulverstrahler), die als pharmakologisch sowie zahnmedizinisch unbedenklich angesehen werden kann?“

Schlussfolgerung

Der Patient weist eine identische Mundhygiene (Auswertung anhand von klinischen Fotos vor und nach dem Reinigungsvorgang) auf. Dieses Ergebnis einer konstanten Mundhygiene ohne signifikante Veränderungen wurde durch einmal tägliches Anwenden der automatisierten Zahn- und Mundpflege erreicht.
Das vorgestellte automatisierte, berührungslose, intraorale 3-D-Reinigungsverfahren zur standardisierten Zahn- und Mundpflege stellt zu dem Zeitpunkt keinen Anspruch auf ein 100-prozentiges Dogma, aber es bietet sich an, eine Versorgungslücke in der täglichen häuslichen Mundhygiene effizient prophylaktisch zu schließen, als auch die konstant wachsende Hochrisikogruppe der Implantatträger zu unterstützen, durch die täglicher Anwendung frei von Entzündungen des Saumepithels zu sein als auch zu bleiben.

 

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Literatur:

  • Lang, N. & Ramseier-Grossmann, K. (1981) Optimal Dosage of Chlorhexidine in the oral irrigator. Journal of Clinical Periodontology 8, 189 – 202
  • Krasner, Janet H., Paul R., (18. Sept. 1992) Automatic toothbrush,  US-Patent 5,337,435. Patent in Originalschrift
  • Yoshinori Inoue, Hisaaki Shinji, Noboru Uchimura, (13.08.2003) Dental system for supplying a solution to a user´s teeth and related method, JP 2003292753 und EP 1 506 746 A1. Patent in Originalschrif
  • Husseini, A., Slot D., Van der Weijden, Ga., (29.08.2008) The efficacy of oral irrigation in addition to a toothbrush on plaque and the clinical parameters of peripdontal inflammation: a systematic review. Int J Dent Hygiene 6, 2008; 304-31
  • Robinson P., Deacon SA., Deery C., Heanue M., Walmsley AD., Worthington HV., Glenny AM., Shaw BC., (16.02.2005) Manual versus powered toothbrushing for oral health (Intervention Review). The Cochrane Collaboration, published in Issue 1, 2009

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